Proktologie
Der Begriff Proktologie umfasst Erkrankungen des Afters und des Enddarms. Manche dieser krankheitsbedingten Veränderungen wie eine Analfissur (Einriss der Analhaut), ein Abszess oder eine Thrombose in einer äußeren Hämorrhoide (Perianalvenenthrombose) können heftige Beschwerden hervorrufen. Andere verursachen lästige Symptome wie Brennen, Nässen, Juckreiz – etwa Hämorrhoiden, Marisken, Feigwarzen oder das Perianalekzem.
Meist handelt es sich dabei um harmlose Veränderungen. Doch weil diese sich an einer sehr intimen Stelle des menschlichen Körpers befinden, kostet es vielen Patienten große Überwindung, einen Arzt aufzusuchen. Angst oder Scham sollten nicht ausschlaggebend dafür sein, eine Untersuchung aufzuschieben. Eine gefährliche Erkrankung mit ähnlichen Symptomen könnte dadurch nicht oder zu spät erkannt werden.
Die Wahrung der Intimsphäre des Patienten, das Schaffen einer angenehmen Atmosphäre, das schrittweise Erklären der Untersuchung und der respektvolle Umgang mit den Ängsten der Patienten lassen die notwendigen Maßnahmen rasch vorübergehen.
Abhängig vom erhobenen Befund werden individuelle Behandlungsmöglichkeiten besprochen. Ein etwaiger chirurgischer Eingriff wird oft in einer kurzen Allgemeinnarkose durchgeführt werden, da die Afterregion sehr schmerzempfindlich ist. Ein ausführliches Aufklärungsgespräch soll Sie im Vorfeld über die notwendigen Maßnahmen informieren und Ihnen die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen.
Die individuelle Behandlung proktologischer Erkrankungen erfordert viel medizinische Erfahrung, die ich in meiner Tätigkeit als Chirurgin während der letzten knapp 30 Jahre sammeln durfte, aber auch die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit in schwierigen Fällen.
SYMPTOME
Schmerzen, Brennen, Juckreiz, blutige Absonderungen sind lästige, manchmal auch gefährliche Symptome, die einer weiteren Abklärung bedürfen.
DIAGNOSTIK
- Anamnese
- Klinische Untersuchung mit Austastung des tiefen Mastdarmes mit dem Finger (rectal-digitale Untersuchung)
- Proktoskopie, Rectoskopie
- Stuhlprobe
- Coloskopie
THERAPIE
Abhängig vom Untersuchungsergebnis kann eine sofortige ambulante Behandlung in einer örtlichen Betäubung erfolgen. Sollte eine kurze Narkose erforderlich sein, dann wird die Operation in einer dafür geeigneten Umgebung meist im tagesklinischen Setting durchgeführt.